Auch Bio ist auf Pestizide angewiesen
von Redaktion
Bio-Bauer Stefan Krähenbühl widerlegt in einem Leserbrief im «Schweizer Bauer» vom 23. Dezember 2020 die Behauptung, wonach Bio ohne Pestizide produzieren würde.
Bio Suisse hat im letzten Herbst die Ja-Parole zur Pestizidverbots-Initiative beschlossen. Im Interview mit dem «Schweizer Bauer» sagt Bossard: «Wir können den Konsumenten doch nicht erklären, dass wir für Pestizide sind, wenn wir bei Bio Suisse darauf verzichten.» Und weiter: «Die Probleme, die Pestizide verursachen, sind wissenschaftlich unbestritten, darum verzichten unsere Mitglieder auf ihren Einsatz.»
Auch Bio braucht synthetische Pestizide
Stefan Krähenbühl kontert die Aussagen Bossards in einem Leserbrief. Bio Suisse verkaufe den Konsumenten ein Bio, das so nicht existiere. Auch die Biolandwirtschaft komme letztlich nicht ohne Pestizide aus. Die Bio-Betriebsmittelliste enthalte 151 Seiten mit für den Biolandbau zugelassenen Pflanzenschutzmitteln. So sei beispielsweise das synthetisch hergestellte «Audienz» in grosser Dosierung erlaubt.
Landwirtschaft nicht spalten
Der Appell von Krähenbühl: Bauern, egal ob Bio oder konventionell, müssen Kundinnen und Kunden ehrlich über ihre Produkte informieren. Gezielter Pflanzenschutz gehört auch im Biolandbau dazu. Somit betreffe die Pestizidverbots-Initiative letztlich alle Landwirte gleichermassen. Die Landwirtschaft dürfe in dieser Frage nicht gespalten werden.