Ohne Pestizide hohes finanzielles Risiko
von Redaktion
Handelszeitung, 15. April 2021
Eines der Beispiele in der Handelszeitung ist der Betrieb von Samuel Guggisberg. Dieser ist unter anderem auf Kartoffeln spezialisiert. Damit erzielt er rund 50% des Betriebsumsatzes. Würden nun Pestizide verboten, wäre wegen Kartoffelkäfer sowie Kraut- und Knollenfäule die gesamte Ernte in Gefahr. Auch sein zweites Standbein, die Pouletmast mit Hühnern mit Auslauf, wäre aufgrund der ebenfalls verbotenen Biozide sowie der bei der Trinkwasserinitiative nicht mehr erlaubten Futterzukäufe von einem Totalausfall bedroht. Die bereits getätigten grossen Investitionen wären dadurch stark gefährdet.
Nachfrage bestimmt Angebot
Betriebswirtschaftlich wäre die Annahme der Initiativen also verheerend. Vollständig auf Bio-Qualität umzustellen bedeutet hingegen unternehmerisch ein hohes Ausfallrisiko. Preis und Qualität diktieren nämlich die Grosshändler, die einen wichtigen Teil der Ernte abnehmen. Der Markt würde so viel Bioangebot gar nicht zum notwendigen Preis abnehmen können. Der Anteil an Bioprodukten beträgt heute schweizweit lediglich 11 Prozent. Es kommt dazu, dass sich der Handel den Löwenanteil der Marge holt. Er kauft das Kilo Kartoffeln momentan beim Bauern für 30 bis 40 Rappen und verkauft es im Laden für 2 bis 3 Franken. Ein rentabler Betrieb wäre im neuen Agrarregime dann nicht mehr möglich.
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